Modul 7 - Wahlmodule (6 ECTS Credits)
Gemäß Curriculum sind aus der folgenden Wahlmodulgruppe nach Maßgabe des Angebots zwei Wahlmodule zu absolvieren (Gesamtausmaß 6 ECTS). Das Angebot der Wahlmodule bzw. die Abhaltung der Wahlmodule richtet sich nach der Nachfrage der Teilnehmer*innen.
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Wahlmodul 7a - Humanitäre Hilfe (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Vermittlung vertiefender und ergänzender Kenntnisse und Fertigkeiten der Humanitären Hilfe.
- Förderung der kritischen Analyse und Reflexion der Humanitären Hilfe.
- Präsentation der nationalen (z.B. Österreichische Entwicklungszusammenarbeit, Diakonie, Hilfswerk Austria) und internationalen Akteure (z.B. Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission, Red Cross) der Humanitären Hilfe.
- Darlegung der verschiedenen angewandten Aspekte der Humanitären Hilfe durch beispielhafte Analysen von Krisenfällen und internationalen und österreichischen Einsätzen mit Schwerpunkt auf organisatorischen und logistischen Gesichtspunkten.
- Vermittlung der vielschichtigen Zusammenhänge zwischen politischen, ökonomischen und sozialen Faktoren in Krisen.
- Aufzeigen der Grenzen und Möglichkeiten der Humanitären Hilfe.
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden können ...- die Grundlagen internationaler Katastrophenlogistik anwenden.
- die Mechanismen und Akteure humanitärer Einsätze anhand von (Fall-)Beispielen verstehen und analytisch betrachten.
- kleinere logistische Problemstellungen im Kontext von humanitären Einsätzen selbst planen und deren Umsetzung erarbeiten.
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Wahlmodul 7b - CBRN-Gefahren (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Fachliche Spezialisierung auf CBRN-Gefahren (chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren).
- Vermittlung der Eigenschaften von CBRN Gefahrstoffen und ihrer Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Technik.
- Präsentation möglicher Maßnahmen gegen die wichtigsten chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren.
- Darlegung von internationalen und österreichischen Anwendungsbeispielen.
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden kennen ...- typische Quellen von CBRN-Stoffen.
- die wichtigsten chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren und ihre möglichen Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Technik.
- die Maßnahmen des CBRN-Schutzes in allen vier Phasen des Katastrophenmanagements.
- wichtige Fallbeispiele von CBRN-Ereignissen verschiedener Größenordnungen im Sinne von "Lessons learned".
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Wahlmodul 7c - Umgang mit Extremereignissen und Globalem Wandel (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Analytische Reflexion des Zusammenhangs zwischen globalem Wandel, Klimawandel und Anzahl der extremen Ereignisse.
- Präsentation der Herausforderungen bezüglich der Multihazards und der Kaskadeneffekte von natürlichen Ereignisprozessen sowie von Na-Tech Gefahren (natürliche/technologische Gefahren wie z. B. Fukushima).
- Ausweitung der Begrifflichkeiten, z. B. Restrisiko und tolerables, akzeptables Risiko.
- Vorstellung von Strategien für die Verringerung des Risikos von Extremereignissen.
- Übung zu potentiellen Auswirkungen von Extremereignissen im Kontext des Globalen Wandels.
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden können ...- die Kontexte von Extremereignissen und Globalen Wandel theoretisch reflektieren
- den Umgang mit extremen Ereignissen, die entweder aus einer Überlagerung von komplexen Ereignissen oder aus einem Einzelereignis heraus resultieren, abschätzen.
- extreme Ereignisse sowohl auf der Gefahren- als auch auf der Risikoseite quantitativ beurteilen und ihre prinzipielle Vorhersagbarkeit abschätzen.
- die Möglichkeiten, aber auch die Probleme und Grenzen des Katastrophenmanagements erkennen, Strategien zur Verringerung des Restrisikos entwickeln.
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Wahlmodul 7d - Internationales und nationales Katastrophenrecht (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Darstellung eines Überblicks der internationalen, europäischen und nationalen Rechtsgrundlagen des öffentlichen Rechts und Zivilrechts einschließlich zwischenstaatlicher Verträge.
- Fokus auf Gebiete beidseits einer Staatsgrenze bezüglich grenzübergreifender Risikoprävention und Katastrophenmanagement.
- Vermittlung vertiefender und ergänzender Kenntnisse des Status quo des internationalen und nationalen Rechts.
- Ausblick bezüglich zukünftiger Anforderungen des internationalen und nationalen Rechts im besonderen Kontext des Naturgefahren- und Katastrophenmanagements.
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden können ...- ausgewählte internationale Verträge (treaties and conventions) sowie internationale Rahmenprogramme und Initiativen (z.B. "Hyogo Framework for Action") einordnen und kennen deren Anwendungsbereich/Rechtswirkung.
- das für die Risikoprävention und das Katastrophenmanagement relevante europäische Gemeinschaftsrecht (z.B. Europäische Hochwasserrichtlinie) einordnen und kennen deren Anwendungsbereich und Rechtswirkung.
- das nationale österreichische Katastrophenrecht (Wasserrecht, Forstrecht, Raumordnungsrecht, Baurecht, Katastrophenschutzrecht, etc.) im verfassungsrechtlichen und organisationsstaatlichen Rahmen einordnen und anwenden.
- die allgemeine Präventionswirkung von Rechtsnormen einstufen.
- einige Staatsverträge zwischen Österreich (e.g. Central European Initiative (CEI)) und anderen Ländern einreihen.
- die wichtigsten rechtlichen Instrumente und Behörden in Österreich im Kontext der Risikoprävention und des Katastrophenmanagements einordnen.
- Grundsätze des Zivilrechts und ausgewählte Judikatur mit Bezug zur Naturkatastrophen verstehen.
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Wahlmodul 7e - Psychologische Aspekte in Katastrophen (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Grundlegende Kenntnis der psychologischen Mechanismen in der Risikoprävention und dem Katastrophenmanagement
- Beeinträchtigungen durch Gefühlsansteckung, Angst und Angstabwehr
- Symptome und Reaktionen nach traumatischen Ereignissen sowie hilfreiche Maßnahmen vor Ort
- Zentrale Aspekte der Psychologische Erste Hilfe für Opfer und Hinterbliebene
- Sekundärprävention von Belastungsfaktoren in Großschadensereignissen für Einsatzkräfte, insbesondere bei first respondern und body handlern
- Selbstschutzstrategien für Einsatzkräfte
- Kenntnisse über präventive Maßnahmen
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden können ...- grundlegende psychologische Mechanismen in der Risikoprävention und dem Katastrophenmanagement identifizieren
- die Mechanismen der Gefühlsansteckung, der Angst und Angstabwehr verstehen und entsprechende Bewältigungsmechanismen initiieren
- Symptome und belastende Reaktionen nach traumatischen Ereignissen erkennen und diese normalisieren
- einfache Psychologische Erste Hilfe bei Opfern und Hinterbliebenen leisten
- Belastungsfaktoren für Einsatzkräfte einschätzen und sekundärpräventive Maßnahmen zu ihrer Reduktion setzen
- hilfreiche Interventionen für Gruppen und Selbstschutzstrategien für Einsatzkräfte vor, während und nach Großschadensereignissen anbieten
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Wahlmodul 7f - Grundlagen der Notfallmedizin (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Erlangen der medizinischen und nichtmedizinischen Voraussetzungen zur Bewältigung außergewöhnlicher Lagen, wie z.B.: Amok-Lage, Sprengmittelanschlag, Black-Out, Epidemie, Massenanfall von Verletzten, Evakuierung med. Einrichtungen.
- Analyse und Vermittlung von Verfahren zur Priorisierung medizinischer Hilfeleistung (sog. Triage Systeme) im europäischen Umfeld.
- Vermittlung von vernetzten Ansätzen in einer multifunktionalen und in unterschiedliche Organisationen aufgesplitterten Arbeitsumgebung.
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden können ...- können Triage Systeme verstehen, anwenden und unterstützen
- erkennen der unterschiedlichen Bewältigungsstrukturen
- wissen, welche Ausrüstung, bzw. Trainingsinhalte zur Beherrschung außergewöhnlicher Lagen notwendig ist
- können selbständig dieses Skills Training designen und erklären
- verstehen, erkennen und beherrschen die notwendige Schnittstellenarbeit
- kennen die Herausforderungen medizinischer Sonderlagen
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Wahlmodul 7g - Leben mit dem Risiko: Soziale Verwundbarkeit und Resilienz gegenüber Naturkatastrophen
Modulziele:
- Fachliche Spezialisierung auf soziale Verwundbarkeits- und Resilienzforschung im Kontext von Naturgefahren und daraus potenziell resultierenden Katastrophen.
- Vermittlung der Konzepte soziale Verwundbarkeit, soziale Resilienz, Livelihoods und politische Ökologie.
- Präsentation von methodischen Erhebungsverfahren (Risk and Vulnerability Assessment, Participatory Rural Appraisal).
- Darlegung von Anwendungsbeispielen in verschiedenen Ländern.
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden können ...- die Konzepte soziale Verwundbarkeit, Livelihoods, Resilienz und politische Ökologie
- die multidimensionalen Auswirkungen von Umweltgefahren und Naturkatastrophen auf Livelihoods
- die Methoden des Risk and Vulnerability Assessment und Participatory Rural Appraisal und sind in der Lage diese kritisch zu würdigen
- wichtige Anwendungsbeispiele für Interventionen im Sinne des Sustainable Livelihoods Ansatzes und entsprechende "Lessons learned".
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Wahlmodul 7h - Quantitative Analyse von Extremrisiken und deren Veränderungen
Modulziele:
- Erlangung der Fähigkeit, Extremrisiken mit Hilfe der Extremwertstatistik zu quantifizieren.
- Kenntnis der Quantifizierung von Häufigkeit (frequency) und Höhe (severity) von Großschadensereignissen.
- Beherrschung des Block-Maxima und des Threshold Ansatzes zur Bestimmung zukünftiger möglicher Extremereignisse
- Erlangung der Fähigkeit, Katastrophenmodelle erstellen zu können und die 4 Komponenten eines Cat-Modells darzustellen: Hazard, Exposure, Vulnerability und Schadensfunktion
- Unterschiede zwischen Extremrisiken und Systemrisiken zu erkennen und Risikomanagementstrategien erstellen.
Kernkompetenzen/Learning outcomes:
Die Studierenden können ...- die Risiken von früheren Ereignissen einschätzen und deren Möglichkeit der Wiederholung quantifizieren.
- eine Quantifizierung von noch nicht stattgefunden aber zu erwartenden Extremereignissen durchführen.
- die quantifizierten Risiken für Kosten Nutzen Analysen von Risikomanagementmaßnahmen verwenden.
- einen Risiko-Schichtansatz für verschiedene Akteure erstellen.
- Unterschiede zwischen Extrem-und Systemrisiken in Anwendungsfällen finden und deren Risiken minimieren.
- Veränderungen der Risiken durch globale Veränderungen wie Klimawandel anhand von Daten erkennen.
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Wahlmodul 7i - Künstliche Intelligenz im Katastrophenmanagement (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Bereitstellung des Hintergrundwissens für Künstliche Intelligenz
- Kritische Reflexion von der KI Entwicklung und der Funktionsweise
- Darstellungen der unterschiedlichen Schwierigkeiten und Herausforderungen
- Vorstellung von Beispielen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Katastrophenmanagement
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden kennen ...- die grundlegende Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz
- die Vor- und Nachteile der KI und können diese kritisch reflektieren
- unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten der KI in der Risikoprävention und im Katastrophenmanagement
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Wahlmodul 7j - Interdisziplinäre Forschungen im Kontext von Naturgefahren, Verwundbarkeit und Katastrophen (3 ECTS Credits)
Modulziele:
- Absolvent*innen dieses Moduls können sich mit einem Teilbereich der Naturgefahren, Verwundbarkeit und Katastrophen Forschung vertiefend auseinandersetzen
- Erfassung und differenzierte Beurteilung von komplexen interdisziplinären Sachverhalten
- Vermittlung aktueller wissenschaftlicher Literatur zur Thematik der Naturgefahren, Verwundbarkeit und Katastrophen (z.B. ISDR-Reports wie beispielsweise der Sendai-Report 2015)
- Fähigkeit zur Einordnung von aktuellen Naturgefahren, Vulnerabilitäten und Katastrophenerfahrungen und Reflektion gesellschaftsrelevanter Herausforderungen
Kernkompetenzen/Learning Outcomes:
Die Studierenden kennen ...- die erarbeiteten Konzepte zu Naturgefahren, Verwundbarkeit und Katastrophen in Theorie und Praxis
- die Vielzahl an möglichen Folgen und Auswirkungen von potenziellen Risiken und Katastrophen
- verschiedene individuelle Beispiele und können diese Ereignisse verknüpfen und in einen holistischen Zusammenhang stellen